The answer my friend: Standortsuche für Berlins neue Windräder
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Berlin muss für die Nutzung von Windenergie voraussichtlich 0,25 % seiner Landesflächen bis 2027 und 0,5 % bis 2032 ausweisen. Damit hat die deutsche Hauptstadt, wie andere Stadtstaaten, einen reduzierten Flächenbeitrag gegenüber Flächenstaaten zu leisten.
Allerdings ist Berlin verglichen mit Hamburg und Bremen am dichtesten bebaut und weist kaum landwirtschaftliche Flächen auf, beziehungsweise sind diese in erheblichem Umfang für große Wohnungsbaustandorte vorgesehen.
„Die Flächenkonkurrenzen in Berlin sind enorm“, so Eike Richter. Er ist Vorsitzender des Bundes deutscher Landschaftsarchitekt:innen Berlin/Brandenburg. So bereite es zurzeit erhebliche Schwierigkeiten, Ausgleichsflächen für die Eingriffe durch Wohnungsbauvorhaben zu finden. Auch die Errichtung von Windrädern, die ja eigentlich positiv für die Umwelt sind, bereiten Eingriffe in Natur und Landschaft vor, etwa durch Versiegelung, Veränderungen der Lebensräume und des Landschaftsbilds.
Man muss sehr genau hinsehen, wo man die Windräder platziert, um nicht auch hier große Ausgleichsbedarfe zu erzeugen. Wir schließen uns hier ganz dem Bund Naturschutz Deutschland (BUND) an, der für eine Nutzung von Gewerbe- und Industriegebieten als Standort von Anlagen für Erneuerbare wirbt.
Eike Richter
Vorsitzender bdla Berlin/Brandenburg
Der BUND hat den Bedarf von Berlin auf rund 20 bis 40 große Windräder geschätzt und hält es für möglich, diese naturverträglich auf Landesflächen zu platzieren.
Die Standortwahl ist zentral
„Das A und O bleibt die Standortwahl“, so der Berliner bdla-Vorsitzende. „Nicht nur in Hinblick auf die Naturverträglichkeit, sondern auch in Hinblick auf schlanke Verfahren. Es ist keinem geholfen, wenn durch die Wahl von Ausweisungsgebieten, z.B. in Wäldern, unnötig Genehmigungsprozesse durch Einsprüche von Bürger:innen, Verbänden und Naturschutzverwaltungen verlängert werden.“
„Ich halte, konstatiert Eike Richter, „die Bereitschaft in Berlin für groß, den dringend notwendigen Beitrag für die Energieversorgung und Klimaneutralität der Stadt zu leisten, aber man darf dafür nicht andere Qualitäten massiv einschränken. Das widerspricht auch elementar der Umweltgerechtigkeit. Außerdem sollte der Strom dort erzeugt werden, wo er gebraucht wird, nämlich in den Gewerbe- und Industriegebieten. Der Berliner Wald ist Erholungswald und für die Gesundheit und Lebensqualität der Berlinerinnen und Berliner eminent wichtig. Natürlich kann man auch versuchen, mit Brandenburg entsprechende Vereinbarungen zu treffen, so dass das Nachbarland einen Teil der Anforderungen übernimmt. Zuerst sollten aber planerisch intelligente Lösungen für Berlin gefunden werden“.
Nächster Schritt Potenzialanalyse
Für einen sach- und fachgerechten Entscheidungsprozess empfiehlt der bdla Berlin/Brandenburg, eine Potentialanalyse zur Auswahl der geeigneten Standorte durchzuführen. Dafür sollten einheitliche Kriterien für Ausschluss und Eignung von Flächen für Windenergieanlagen in einem transparenten Prozess erarbeitet werden und diese in einer Flächenanalyse angewendet werden. Die zu ermittelnden Eignungsflächen sollten dann einem weitergehenden Prüfungsprozess, insbesondere hinsichtlich Landschaftsbild und Sichtfeldanalyse, unterworfen werden. Dessen Ergebnis zeigt, wie hoch das Flächenpotential wirklich ist und weitere Strategien können daraus abgeleitet werden.
Zudem haben Städte andere Potentiale zur Energiegewinnung, die sich besser integrieren lassen. Die Dächerlandschaft bietet viel Raum für Photovoltaik, idealerweise in Kombination mit Dachbegrünung. Allein auf landeseigenen Gebäuden ist noch viel Platz an der Berliner Luft. Hier könnten außerdem Mikrowindanlagen zum Einsatz kommen, besonders auf höheren Häusern. Genehmigungshemmnisse sollten hier umgehend beseitigt werden. Der Umsetzungsprozess läuft dann auch viel schneller als bei großen Windrädern. Der Landschaftsarchitekt bringt es auf ein prägnantes Bild: „Mit Blick auf den Himmel über Berlin ist planerische Phantasie gefragt“.
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Hall of LA-Femme
Einblicke in die Arbeitswelt von Landschaftsarchitektinnen aus Berlin und Brandenburg.
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