Wieder ein voller Erfolg! - die Bustour 2024:
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Mit einem Elektrobus voller motivierter Fachinteressierter haben wir sehr schöne, teils faszinierend detailreiche naturnahe Spielräume und Kitagelände besucht.
Wir sind fachlich ins Detail gegangen und - wie immer – summte es an den Objekten, während der Busfahrten und zum Abschlusspicknick in lebhaftem Fachaustausch.
Es war wieder ein sehr heißes Sommerwetter von knapp 30 Grad, so dass wir die Hitzetauglichkeit der besuchten Anlagen gleich "live" erleben und prüfen konnten. Diesen "Klimacheck" haben alle Anlagen - dank zahlreicher Gehölze, Großbäume, Grünzonen und teils Sonnensegeln - sehr gut bestanden! Beim Waldspielplatz Südpark wirkte vor allem die waldartige Umgebung kühlend, denn die noch jungen Bäume und Sträucher auf dem erst vor einem Jahr eröffneten Spielplatz müssen sich naturgemäß noch entwickeln um auch im Spielplatz selbst einen Waldcharakter zu erreichen...
Der Bus war voll - sogar Teilnehmende aus Kassel und München kamen und haben die Exkursion mit einem Dresden-Wochenende verknüpft. Auf Nachfrage wurde erzählt, dass viele inzwischen regelmäßig auf der website des bdla Sachsen nach Veranstaltungen schauen.
In diesem Jahr war es eine besonders vielfältige Mischung aus Kitaträgern, Bauherren, Stesad, LfULG (Gartenakademie) sowie Landschaftsarchitekt:innen und jungen Mitarbeitenden aus Planungsbüros. Eine Teilnehmerin kam von einem Naturschutzfachlichen Planungsbüro und suchte den Austausch zum Thema Arten- und Biotopschutz in naturnahen Spielanlagen. Unser Blick wurde gelenkt auf Nisthilfen an Kitaneubauten (die wir überall fanden, in einem Fall faszinierend geschickt und kaum sichtbar in die Klinkerfassade mit Sonderbausteinen integriert). Wir besprachen wie im Sinne der Artenschutzförderung, aber auch als Mehrwert für das Naturerleben und die Naturbildung der Kinder kleine Stein-, Mauern, und Holzstrukturen das Gelände anreichern können, so dass Kinder Zauneidechsen, Käfer und andere Insekten hautnah erleben können und gleichzeitig naturschutzfachliche Belange und genehmigungsrechtliche Vorgaben berücksichtigt werden.
weitere Erkenntnisse und Schlaglichter:
- Intensive Abstimmung von Reparatur- und Neugestaltungsmaßnahmen mit Kitaleitung und Kitateam ist die Grundlage, im Planungs- und Bauprozess.
- Sanierung im Bestand ist ein „Bauen auf Zehenspitzen“ - Es braucht Galabau-Fachfirmen, die Interesse an kleinteiligem Arbeiten mit viel Handarbeit und Kleingeräten im laufenden Kita-Betrieb haben.
- Die Firmen in den Beispielprojekten haben gerne als „Helden der Baustelle“ an den Kitas gearbeitet. Galabau-Mitabeiter kamen später mit ihren Frauen und Familien zum Kindergarten, um das tolle Projekt (an dem sie mitgearbeitet hatten) stolz zu zeigen
- Bleibelasteter Boden und Bodenaustausch trieb Baukosten eines Projekts auf 1 Mio EUR
- Baukosten und damit auch Architekten-Honorare lagen bei den 2 Sanierungsprojekten eher niedrig: 130.000 EUR bzw. 245.000 EUR – das daraus HOAI-mäßig entwickelte Honorar bildete den kleinteiligen Aufwand und die zeitlich gestreckte Baubegleitung in mehreren Bauabschnitten nicht annähernd wieder – mehr Geld lässt sich verdienen mit großen Neubauanlagen, Standardgeräten, kompakter Bauweise... -> Neben Idealismus ist auch eine sachliche Abrechnung von besonderen Aufwänden durchzusetzen.
- Es gibt auch Einrichtungen, die mit schwach giftigen Pflanzen in den Hangböschungen leben können (Beispiel Kriechende Heckenkirsche und Zwergliguster), mit der Aussage: „Wir haben hier sowieso schon Rhododendron, Frühlingszwiebelpflanzen, Eichen mit regelmäßigem Auftreten von Eichenprozessionsspinnern - Wir leben in der Natur und müssen gemeinsam mit den Kindern damit umgehen, den Kindern beibringen was nicht essbar ist!“. Eileen Hornbostel ergänzte dazu: „Die Kindertageseinrichtungen haben keinen VERWAHRAUFTRAG sondern einen BILDUNGSAUFTRAG – es geht darum, den Kindern die Vielfalt von Pflanzen, auch der nicht-essbaren Pflanzen mit (schwach) giftigen Bestandteilen näher zu bringen, so dass sie für die Zukunft und die Welt da draußen bestmöglich gerüstet sind!“
- Veröffentlichung Broschüre der Unfallkasse Sachsen: "Geeignete Pflanzen in Kitas - Liste der Unfallkasse Sachsen"
enthält auch (schwach) giftige Pflanzen und verweist nochmal auf die individuelle Betrachtung in den einzelnen Einrichtungen und Planungprojekten. Lange Listen mit verbotenen Giftpflanzen soll es nicht mehr geben!
Alle Programmpunkte der Fachexkursion auf der Seite der Bekanntmachung der Bustour vom 23.08.2024.
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