Nachwuchspreis Bayern 2021
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Ausgezeichnete Bachelor- und Masterarbeiten 2021
© Carina Brandl
ABHÄNGEN ERLAUBT (?)
Wie jugendgerecht sind Freiräume 10 Jahre nach dem nationalen Aktionsplan für mehr Jugendgerechtigkeit? Eine Untersuchung am Beispiel der Stadt Nürnberg
Verfasserin: Carina Brandl
Masterthesis an der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Transformation
Betreuer: Prof. Dr. Udo Weilacher, Zweitprüfer: Martin Augenstein M.A.
Abstract
Für eine tolerante, offene und inklusive Stadt ist es essentiell die Jugendlichen der Gesellschaft im öffentlichen Raum zu integrieren. Zum Einen brauchen Jugendliche den Aufenthalt in öffentlichen Freiräumen zur persönlichen und individuellen Entwicklung und zum Anderen beleben sie den öffentlichen Raum und stellen einen Mehrwert für diesen dar. Doch durch einen strukturell verankerten Adultismus in der Gesellschaft, unter anderem auch in der räumlichen Planung, werden Jugendliche und deren Bedürfnisse vernachlässigt und aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Im Jahr 2010 wurde der nationale Aktionsplan „Für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010“ mit 170 Maßnahmen für mehr Kinder- und Jugendgerechtigkeit abgeschlossen.
Das Ziel dieser Arbeit ist am Beispiel der Stadt Nürnberg herauszufinden, wie jugendfreundlich öffentliche Freiräume und deren Planung 10 Jahre nach dem Abschluss des nationalen Aktionsplans sind. Hierfür werden spezifische Herausforderungen sowie aktuelle Veränderungen der Lebensphase Jugend untersucht und die besonderen Ansprüche, die Jugendliche an den öffentlichen Freiraum und dessen Planung stellen, herausgearbeitet. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden Bewertungskriterien entwickelt, mit Hilfe derer bestehende Freiräume auf ihre Jugendgerechtigkeit analysiert werden können. Die Analyse von vier Freiräumen in Nürnberg zeigt, dass einige der Kriterien erfüllt werden. Dies ist allerdings nicht auf ein besonderes Bewusstsein der Planer:innen für die Bedürfnisse Jugendlicher zurückzuführen, sondern darauf, dass die Ansprüche, die Jugendliche an einen Freiraum stellen zu großen Teilen den Kriterien für eine zukunftsfähige und integrative räumliche Planung entsprechen. Viele der Kriterien jugendgerechter räumlicher Planung werden aber nicht umgesetzt. Jugendliche werden also tatsächlich nur selten explizit und umfassend in der Planung des öffentlichen Raums berücksichtigt. Grund dafür ist ein tief verankerter Generationenkonflikt, in dem Jugendliche als Unruhestifter im öffentlichen Raum wahrgenommen werden, sowie die Angst vor Konflikten von Planenden und kommunaler Verwaltung und die daraus resultierende Unsicherheit.
Die räumliche Planung kann zwar nicht den gesellschaftlich bedingten Generationenkonflikt lösen, aber durch ein Angebot an öffentlichen und nutzungsoffenen Freiräumen Begegnungen der Generationen ermöglichen und so Adultismus entgegenwirken. Denn eine Ausgrenzung von einzelnen Nutzergruppen widerspricht der Funktion öffentlicher Räume als allgemein offene, für jeden zugängliche Räume und erschwert den intergenerationellen Austausch. Öffentlicher Raum sollte, wie das Wort öffentlich suggeriert, für alle Menschen frei zugänglich sein, um die Begegnung verschiedener sozialer Gruppen möglich zu machen, um als Bühne für kulturelle, soziale und politische Darstellungen zu fungieren und um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich auch mal der gesellschaftlichen Kontrolle zu entziehen.
Begründung der Preiswürdigkeit
Carina Brandl beschäftigt sich in ihrer exzellenten Masterthesis mit einer Nutzergruppe, die im Planungsprozess öffentlicher Freiräume noch immer zu wenig beachtet wird: Jugendliche in der Stadt.
In ihrem hervorragenden, sehr sorgfältig erarbeiteten Bericht beweist sie auf über 120 Seiten ihre hervorragende Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten und beleuchtet auf allgemeinverständliche, stets fachbezogene Weise den aktuellen Diskurs zu Jugendgerechtigkeit und Adultismus. Sehr professionell untersucht sie kritisch die tatsächlichen Auswirkungen des nationalen Aktionsplanes für mehr Jugendgerechtigkeit auf die Gestaltung urbaner Parks und Freiflächen in den vergangenen 10 Jahren.
Anhand vier exemplarisch ausgewählter, quartiersnaher Freiräume in Nürnberg werden die für Jugendliche relevanten Belange mit vorbildlicher Gründlichkeit und einer klaren argumentativen Struktur herausgearbeitet. Frau Brandl zeigt auf, wie wichtig Explorations- und Eroberungsräume, aber auch ungeordnete und wilde Räume für Jugendliche in den Städten sind. Sie untermauert zudem die
Bedeutung flexibler partizipatorischer Methoden beim Entwurf jugendgerechter Freiräume. Die durch nachvollziehbare Kriterien ausgewählten Parks werden sorgfältig analysiert und hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für Jugendliche beurteilt. Vor Ort untersuchte die Studentin Eingangsbereiche, Bühnen zur Selbstdarstellung, Rückzugsr.ume, Freiraumausstattung, Bepflanzungsprinzipen, Beleuchtungskonzepte etc., dokumentierte sie sehr anschaulich und bewertete sie anschließend nach klar begründeten Kriterien. Die gewonnenen Erkenntnisse nutzt die Absolventin zur Erstellung eines planerisch-entwerferischen Leitfadens, der zukünftig als Orientierungshilfe für Planer*innen bei der
jugendgerechten Planung oder Sanierung öffentlicher Freiräume dienen kann.
Carina Brandl beweist durch ihre umfassende, wissenschaftlich fundierte Masterthesis ihre Befähigung zur professionellen, theoriegeleiteten Arbeit in der Landschaftsarchitektur, behält den Bezug zur planerischen Praxis dabei stets im Auge und leistet somit einen relevanten Beitrag für den Dialog auf Augenhöhe zwischen Planer*innen und Jugendlichen.
© Sopie Dutiné
Gründachpotenzial Freising – Baustein für ein Klimamanagement
Verfasserin: Sophie Dutiné
Bachelorthesis an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Studiengang Landschaftsarchitektur (Schwerpunkt Freiraumplanung)
Betreuer*innen: Prof. Dr. Swantje Duthweiler, Prof. Dr. Thomas Brunsch
Abstract
Der Klimawandel stellt die Städte und Kommunen vor extreme Herausforderungen. Mit Klimaschutzstrategien und Klimaanpassungsmaßnahmen können sie diesem entgegenwirken. Ein wichtiger Baustein dieser Anpassungsmaßnahmen bildet der Ausbau von Gründächern, da diese viele positive Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt, den Menschen und die Gebäude haben. Hierbei helfen Kommunen allerdings genaue Kenntnisse über ihre möglichen Flächenressourcen von Dächern, die nachträglich begrünt werden könnten.
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme des Gründachbestands für Freising durchgeführt, die den Ist-Zustand der vorhandenen Gründächer aufzeigt. In einem zweiten Schritt wurde für alle unbegrünten Dächer eine Potenzialanalyse durchgeführt und verschiedene Methoden der Bestandsaufnahme diskutiert. Die im Folgenden angewandte Methode zur Bestands- und Potenzialanalyse bewertet die Eignung für eine nachträgliche Begrünung anhand der Dachneigung und orientiert sich dabei an dem Forschungsprojekt „Fernerkundliche Identifizierung von Vegetationsflächen“ von Wolfgang Ansel 2015. Für die Bearbeitung und Auswertung der Daten wurde mit der Software „ArcGIS Pro“ gearbeitet. Das Ergebnis der Analyse zeigt, dass der Anteil bestehender Gründächer in Freising sehr gering ist. Die Fläche zur Begrünung der Dächer fällt hingegen sehr hoch aus. Rund 30% davon wurden als „sehr gut geeignet“ bewertet und bestätigen das enorme Potenzial.
Die Bachelorarbeit soll der Stadt Freising, als Modellkommune, zeigen, wieviel Potenzial einer nachträglichen Begrünung von Dächern vorhanden ist und welche positiven Auswirkungen dieses auf das Klima hätte. So kann man die Folgen und damit auftretenden Probleme des Klimawandels minimieren und mehr Bürger dafür sensibilisieren, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen.
Begründung der Preiswürdigkeit
Die Bachelorarbeit von Sophie Dutiné greift ein Thema auf, dass großes Potential für die Klimastrategien von Städten haben: das Gründachpotenzial als Baustein für ein Klimamanagement. Sophie Dutiné hat das Thema wissenschaftlich und planungstheoretisch tiefgehend bearbeitet, sich in verschiedene Analysemethoden eingearbeitet und sie untereinander abgewogen. Im Praxisteil der Bacheloarbeit wurde am Beispiel der Stadt Freising und ihren verschiedenen Bebauungsphasen die geeignetste Methodik getestet und das Gründachpotential der Stadt analysiert und bewertet.
Hierbei ist es ihr gelungen für Freising sehr grundlegende Aussagen zur Entwicklung einer Gründachstrategie zu treffen und für zukünftige Entwicklungen der Stadt zusammen zu stellen. Dabei wird deutlich, wie wichtig dieser Baustein der Potenzialanalyse für weitere Schritte zur Gründachstrategie der Stadt Freising ist. Die Bachelorarbeit ist mit viel Engagement bis zur Einarbeitung in verschiedene Analyseprogramme umgesetzt worden und zeigt neben einer herausragenden thematischen Ausarbeitung auch ein sehr eigenständiges Profil.
© Svenja Nething
Parametrisches Design in der Landschaftsarchitektur
Verfasserin: Svenja Nething
Masterthesis an der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öff. Raum
Betreuerin: Prof. Regine Keller
Abstract
Diese Arbeit befasst sich mit der Anwendung von parametrischem Design in der Landschaftsarchitektur. Parametrisches Design dient der Unterstützung des Entwurfsprozesses durch die digitale und algorithmische Lösung von Entwurfsproblemen (vgl. „What is the meaning of Parametric?“, 2020). Mithilfe des Programmes Rhinoceros 3D (kurz: Rhino) und dessen integriertem Sub-Programm Grasshopper sollen in dieser Arbeit Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie parametrisches Design in der Landschaftsarchitektur eingesetzt werden kann, welchen Nutzen dies hat und in welchen Bereichen der*die Landschaftsarchitekt*in effizienter arbeitet als der Computer.
Aufgabenstellung und Ziel der Arbeit
Die Arbeit befasst sich mit der parametrischen Untersuchung des Max-Joseph-Platzes in München. Dieser Platz wurde im Zuge der Bachelorthesis im Sommersemester 2014 am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum der Technischen Universität München bearbeitet. Mithilfe von parametrischen Werkzeugen soll versucht werden, die hierbei entstandenen Entwürfe auf ihre messbaren Werte zu prüfen und weiter zu entwickeln. Die Verbesserung des Mikroklimas auf dem Max-Joseph-Platz steht hierbei im Vordergrund. Grund hierfür ist nicht nur die Relevanz des Klimawandels und der klimaangepassten Stadt, sondern auch die Beleg und Belastbarkeit der dar-aus entstehenden Ergebnisse. Wichtig für einen städtischen Platz mit sehenswerten historischen Gebäuden sind außerdem die Sichtbeziehungen. Durch die Umplanung des Platzes sollte der Bezug zu diesen Gebäuden nicht verloren gehen. Doch die Notwendigkeit von Baumpflanzungen in der Stadt kollidiert oft mit dieser Vorstellung, da durch große Gehölze der Blick auf die Gebäude versperrt werden kann.
Ziel der Arbeit ist es, ein Grasshopper-Skript zu entwickeln mit welchem die Wechselwirkungen der Parameter simuliert, analysiert und weiterentwickelt werden können. Mittels des parametrischen Designs soll gezeigt werden, wie sich die verschiedenen Entwurfsparameter auswirken, wo parametrisches Design in der Landschaftsarchitektur ansetzen kann, welche Möglichkeiten dadurch entstehen und wo eventuelle Schwierigkeiten liegen.
Relevanz des Themas
Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit wirkt sich erheblich auf die Arbeitsweise von Landschaftsarchitekt*innen aus. Digitales Zeichnen hat Papier und Stift weitgehend verdrängt. Durch die Arbeit mit Computern werden Arbeitsabläufe scheinbar immer einfacher, schneller, effizienter. In der Landschaftsarchitektur spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, die von Computern nur schwer kalkulierbar sind. Zu viele äußere Einflüsse wirken auf Freianlagen ein. Besonders schwierig zu erfassen sind hierbei die lebenden Elemente des Freiraums - die Vegetation. Diese gehört zu den wichtigsten Bestandteilen eines landschafts-architektonischen Entwurfs. In der heutigen Zeit, in der klimaangepasste Städte immer wichtiger werden, sollte bei jeder Planung der Einsatz von Vegetation bedacht werden. Die schwer berechenbaren Parameter des Außenraums er-schweren allerdings den Einsatz von automatisierten Entwurfswerkzeugen. Landschaftsarchitekt*innen greifen also häufig lieber auf klassische Methoden zurück, die sehr zeitintensiv sind. Durch den Mangel an Zeit werden manche Entwurfsansätze nicht weiterverfolgt und Raum für neue Ideen entsteht selten. Durch den Einsatz von parametrischen Entwurfswerkzeugen könnten solche Situationen entzerrt werde. Neue Möglichkeiten und Denkweisen ermöglichen innovative Entwürfe. Im Vergleich zur Architektur ist das parametrische Design in der Landschaftsarchitektur weniger verbreitet. Dies wird allein schon am Mangel einschlägiger Literatur deutlich. Es ist wichtig, dieses Thema auch in der Landschaftsarchitektur präsenter zu machen, damit von den Vorteilen des parametrischen Designs immer mehr profitiert werden kann.
Begründung der Preiswürdigkeit
Die Arbeit zeigt, dass parametrisches Design ein innovatives Werkzeug zur Unterstützung von Entwurfsprozessen darstellen kann. In der Thesis wurde ersichtlich, dass parametrisches Design aufgrund der oft wechselseitigen Beeinflussung der Parameter sehr komplex ist. Die Umsetzung ein gewisses Grundverständnis für algorithmisches und mathematisches Denken sowie Kenntnisse im visuellen Programmieren.
Frau Nething hat das Thema eigenständig und mit großem Engagement bearbeitet. Dabei konnte sie nicht auf eine breite Basis von vorhandenen Grundlagen aufbauen, sondern musste das Thema, das in der Landschaftsarchitektur sowohl in der Lehre als auch in der Praxis noch wenig Beispiele aufweist, viele Erkenntnisse selbst erarbeiten. Die hervorragende Arbeit leistet für unser Fach einen wichtigen, innovativen und zukunftsweisenden Beitrag.
© Marion Schiffer
Neues Stadtquartier in Freising-Lerchenfeld
Klimagerechter Städtebau
Verfasserin: Marion Schiffer
Bachelorthesis an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Studiengang Landschaftsarchitektur (Schwerpunkt Stadtplanung)
Betreuer: Prof. Christoph Jensen, Dr. Simone Linke
Abstract
Das Planungsgebiet befindet sich im Stadtteil Lerchenfeld der Kreisstadt Freising. Auf den rund 9ha Flächen entsteht ein innovatives, kommunikatives und nachhaltiges Quartier mit einer Mischung aus Gewerbe und Wohnen. Die gesamte Planung erfolgte unter Berücksichtigung der Aspekte des klimagerechten Städtebaus.
Diese wurden vorab in acht Kategorien gegliedert um eine möglichst effektive und differenzierte Betrachtung der Themengebiete zu ermöglichen. Neben den ökologischen Aspekten war die Eingliederung in den Bestand sowie eine vorherige Aufwertung der Gewerbeflächen im Norden durch Solaranlagen, Gründächer und eine potenzielle Nachverdichtung bereits versiegelter Flächen sehr relevant bei der Gestaltung. Neben der Eigenständigkeit des Quartiers steht eine starke Verknüpfung und Einbeziehung der angrenzenden Areale mit der Real- und Montessorischule, den Gewerben und den umliegenden Anwohnern im Fokus der Planung. Das Gebiet unterteilt sich in dicht bebaute Gewerbeflächen, Misch- und Wohnnutzungen mit qualitativ hochwertigen Innenhöfen und Punkthäusern mit hoher Naherholungsqualität im Süden. Das Grünband schafft eine gelungene Verbindung zwischen dem grünen Bereich des Lohmühlbaches und dem Quartier. Die Renaturierung und der Schutz des naturnahen Gewässers, sowie der Erhalt und die Entwicklung von Bestandsgehölzen sind wesentliche Leitlinien aus welchen sich der Entwurf entwickelt hat, da diese ein schützenswertes Biotop für Flora und Fauna darstellen. Um dieses hochwertige Naturdenkmal so gut wie möglich zu erhalten, wurde von einer direkt angrenzenden Bebauung an den Lohmühlbach abgesehen. Zudem wurden im Zuge der Renaturierung Altarme geplant, welche den naturnahen Charakter des Bachlaufes verstärken sollen. So wird der Lohmühlbach zu einem der neuen Highlights des Gebietes und zieht mit seiner hohen Aufenthaltsqualität nicht nur die Bewohner des neuen Quartiers an, sondern schafft Erholungsfläche für den Stadtteil Lerchenfeld.
Ein weiteres Ziel der Planung ist die geringe Versiegelung der Flächen sowie die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, beispielsweise durch die Verwendung von Holz als Baumaterial. Auch bei der Planung der Straßen und Wege wurde auf eine möglichst geringe Versiegelung geachtet und größtenteils wasserdurchlässige Beläge gewählt. Das zukunftsweisende Mobilitätskonzept sieht eine Stärkung des Radverkehrs, Reduktion der Autos durch geringe Parkflächen und einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs durch die Planung einer weiteren Bushaltestelle östlich des Gebietes vor.
Begründung der Preiswürdigkeit
Die Komplexität der verschiedenen Ansprüche an das Quartier, gekoppelt mit einer hohen Nutzungsvielfalt (Wohnen, Gewerbe, soziale Einrichtungen etc.) stellte die Verfasserin vor eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Die Arbeit zeichnet sich durch eine konsequente und systematische Durcharbeitung der verschiedenen Themenfelder aus, die gleichzeitig in einem sehr schlüssigen und harmonischen – und für den Ort passenden - Städtebau münden.
Frau Schiffer zeigt einen hohen Grad an Professionalität in sämtlichen dargestellten Zeichnungen. Ihr Entwurf überzeugt inhaltlich und besticht durch seine Ruhe und „Unaufgeregtheit“. Die ausgesprochene hohe Qualität zeigt sich insbesondere im Detail, wo die Verfasserin zeigen konnte, wie intensiv und gründlich sie sich mit den erforderlichen Themenbereichen auseinandergesetzt hat. Hervorzuheben ist darüber hinaus auch der gelungene Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet, die entstandene Quartiersmitte, sowie das gut durchdachte Wassermanagement.
Der bdla-Nachwuchspreis ist mit je € 250.- und einer Urkunde dotiert.
Die diesjährigen Auszeichnungen finden mit freundlicher Unterstützung durch das Büro WGF Beraten statt.
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