Landesverband Bayern

Nachwuchspreis bdla Bayern

Foto: Swantje Duthweiler

Nachwuchspreis Bayern 2016

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Ausgezeichnete Bachelor- und Masterarbeiten 2016

Re-Mex: Reuse of the Mexico City International Airport AICM

Entwurf zur Konversion des Flughafens anhand von Beispielen zur Transformation von Flughafenarealen im In- und Ausland

Verfasserin: Sara Schnelle

Studiengang: Lehrstuhl Landschaftsarchitektur und öffentlicher Raum, TU München (Master-Thesis)

Betreuerin: Prof. Regine Keller

Copyright: Sara Schnelle

Begründung der Preiswürdigkeit

Die Arbeit von Sara Schnelle (bewertet mit 1,0) beschäftigt sich mit der Konversion des derzeitigen Flughafens AICM in Mexico City. In zahlreichen aktuellen Beispielen aus dem In-und Ausland zeigt Frau Schnelle auf, wie man sich mit der Transformation von Flughafenarealen auseinandersetzen kann. Die gewonnenen Erkenntnisse wendet sie in einem hervorragenden Entwurf an das derzeit in Umplanung befindliche Gelände des Flughafens in Mexico-City an. Dabei berücksichtig sie sowohl die komplexe stadträumliche Lage als auch die schwierigen bodenkundlichen und hydraulischen Bedingungen des Standortes im ehemaligen Texcoco-See. Der Entwurf verbindet mit sorgfältig gewählten Landschaftselementen die Lage des bisher unzugänglichen Ortes mit der umliegenden Stadt. Sie liefert damit der aktuellen Diskussion innerhalb der Stadt einen wertvollen Beitrag.

 

Lapis iacta est - Urbanes geologisches Observatorium

Neugestaltung des Freiraums an der Geologischen Fakultät der TU München

Verfasserin: Bernadette Brandl

Studiengang: Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft, TU München (Bachelor-Thesis)

Betreuer: Prof. Dr. Udo Weilacher

Copyright: Bernadette Brandl

Begründung der Preiswürdigkeit

Die hervorragende Arbeit von Bernadette Brandl widmet sich der Neugestaltung des Freiraums an der Geologischen Fakultät in der Nachbarschaft zum Münchner Königsplatz. Trotz der besonderen Lage sind Vorbereich und Innenhöfe der Fakultät, die auch die Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie beherbergt, nur wenig repräsentativ.

In Ihrer Bachelorthesis entwickelt Frau Brandl vor der funktional gehaltenen Architektur ein richtungsweisendes Konzept, wie sich der Freiraum einerseits als attraktiver und studentisch nutzbarer Campus bespielen lässt und wie er andererseits als Haupteingang für Fakultät und Museum im Stadtbild erkennbar wird. Die Verflechtung von geologischen Exponaten mit Aufenthalts- sowie Zugangsbereichen legt sich in einer expressiven und kontraststarken Gestaltung über den östlichen Vorbereich sowie den Schmuckhof im Anschluss zum Lenbachhaus.

Der konzeptionelle Umgang mit Materialien, Formen und Strukturen sowie bestehender und neuer Vegetation zeigt das ausgezeichnete räumliche und gestalterische Gespür von Frau Brandl, auf dem begrenzten Platzangebot ein Maximum an urbaner Qualität zu erzeugen. Dabei gelingt es dem Projekt feinfühlig die richtige 'Lautstärke' zu finden, die dieser prominenten Umgebung würdig ist. Diese Leistung gepaart mit einer sehr überzeugenden Präsentation in Plänen und Modell macht diese Arbeit zu einem besonders gelungenen Beispiel für viele kommende Abschlussarbeiten an der Studienfakultät Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung.

 

Ein neuer Rahmen für Martinsbrunn

Klinik und Seniorenresidenz Martinsbrunn. Ein mediterraner Park in den Alpen.

Verfasserin: Raphaela Roming

Studiengang: Landschaftsarchitektur, Studienschwerpunkt Freiraumplanung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Bachelor-Thesis)

Betreuerin: Prof. Uta Stock-Gruber, Prof. Ingrid Schegk

Copyright: Raphaela Roming

Die Privatklinik und Senioren-und Pflegeresidenz Martinsbrunn ist eine traditionsreiche Einrichtung, die bis 2016 von den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul geführt wurde. Die Klinik liegt in einem Park inmitten von Obst- und Weinbergen am nordwestlichen Stadtrand Merans. Dieser Park bedarf einer Neugestaltung, sein Ziel ist nach wie vor, Raum zu bieten für Genesende. Die Kurklinik wurde Ende des 19.Jhs eröffnet, zahlreiche Prominente, Adelige, Künstler dieser Zeit suchten hier Rat und Gesundheit. Anfang des 20.Jhs.wurde der Parkraum gestaltet.

Der Park benötigt, bedingt durch einen Klinikneubau neue Organisation und Gestaltung. Er und sein Umfeld sollen künftig den Anforderungen bezüglich Barrierefreiheit und inclusiver Gestaltung noch besser genügen. Ein zentrales Thema ist die therapeutische Wirksamkeit von Freiräumen sowohl als ästhetisches "Bild" von Aufenthaltsorten genossen als auch als Raum für Spaziergänge und andere Freiraumaktivitäten. Hier ist die Abfolge vielfältiger und unterschiedlicher Freiräume und Atmosphären von besonderer Bedeutung. Dies bedeutet auch, dass der Park mit der umgebenden Landschaft und Siedlungslandschaft zu verknüpfen ist und eine sinnfällige Einheit mit der Umgebung bilden soll. Der räumliche Kontext der Klinik ist in die Planungsabsichten einzubeziehen hinsichtlich der Qualität des öffentlichen Raums, übergeordneter Wanderwege, besonderer Sichtbezüge und Landnutzungsformen. Musik ist ebenfalls eine wichtige Komponente im Park, wie sie schon in den Zeiten der klassischen Kurepochen von besonderer Bedeutung war.

Begründung der Preiswürdigkeit

Frau Raphaela Roming gelang es, die neuen Anforderungen subtil in das bestehende wertvolle Parkgefüge einzuweben, ohne die wesentlichen Charakterzüge des Ortes zu verändern und doch gleichzeitig neue gestalterische Akzentuierungen vorzunehmen. In ihrer Analytik arbeitete sie sehr gut die wichtigen räumlichen Wechselbeziehungen zwischen dem Park und der umgebenden Landschaft heraus und beschrieb die wichtigsten Bewegungsrichtungen. Ihre Idee, den Park am südlichen Rand für die Öffentlichkeit zu öffnen und mit sorgfältig gesetzten Terrassen zu einer wichtigen Aussichtspromenade zu entwickeln überzeugt, ebenso die Idee und räumliche Ausformulierung einer sonnigen Orangerie im Zugangsbereich zur Klinik. Frau Roming konnte mit ihrem gestalterisch anspruchsvollen und gleichzeitig minimalistischen Entwurfsansatz das 21. Jahrhundert mit seinem neuen Anforderungen in dem alten Park ablesbar machen und dies auf eine elegante Art, die alle Verantwortlichen und die Klosterschwestern, die seit vielen Jahrzehnten auf dem Gelände lebten und arbeiteten sehr überzeugten.

 

Artenschutz und Freizeitnutzung im FFH-Management

Artenschutz und Freizeitnutzung im FFH-Management; Anhand des Praxisbeispieles FFH-Gebiet Oberes Isartal München

Verfasser: Johannes Kuhn und Christopher Mast

Studiengang: Landschaftsarchitektur, Studienschwerpunkt Landschaftsplanung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf  (Bachelor-Thesis)

Betreuer: Prof. Dr. Christoph Moning

Copyright: Johannes Kuhn / Christopher Mast

Innerhalb von Schutzgebieten der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) ist eine Freizeitnutzung durch Erholungssuchende gestattet. Dies führt jedoch häufig zu Konflikten mit dem Naturschutz.

Diese Bachelorarbeit bezieht sich auf den aktuellen Konflikt zwischen der Freizeitnutzung durch Mountainbiker und dem Artenschutz im FFH-Gebiet ‚8034-371 Oberes Isartal‘ südlich von München. Als hauptgefährdete Artengruppen wurden Reptilien und Amphibien näher betrachtet. Zur Erfassung artenschutzfachlich sensibler Bereiche auf Mountainbike-Trails wurde eine Struktur- und Nutzungskartierung durchgeführt, sowie potentielle Habitate nach ‚FFH 2010‘-Kriterien bewertet. Zusätzlich wurde ein experimenteller Versuch durchgeführt, um Tendenzen in der tatsächlichen Gefährdung der Tiere durch Mountainbiker und Radfahrer zu ermitteln. Abschließend werden bauliche Maßnahmen vorgestellt, welche aufgezeigte Konflikte minimieren können.

Begründung der Preiswürdigkeit

Sehr elaborierte Arbeit, die eine fundierte Grundlage für die Analyse der Problematik des Nutzungskonfliktes im Isartal leistet. So ist beispielsweise der Versuch zur Abschätzung des Mortalitätsrisikos von Kriechtieren durch Fahrradtoursimus ausgezeichnet umgesetzt worden. Es ist umfangreiches Kartenmaterial erstellt worden, dass im weiteren Planungsprozess des Vorhabens sicherlich hilfreich sein wird. Die Arbeit liefert in ihrem Umfang und der Präzision einen neuen Beitrag in einem diffizilen Konfliktfeld.

 

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