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Der bdla Bayern trauert um Heinrich Dietz

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Heinrich Dietz, maßgeblicher Wegbereiter der Landschaftsarchitektur in Unterfranken, ist am 23. März 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben.

© Angelika Silberbach

© Angelika Silberbach

Geboren am 18.09.1930 in Tübingen am Neckar, absolvierte Heinrich Dietz nach seiner Ausbildung zum Gärtner von 1955 – 1957 die Gartenbautechniker-Schule in Freising-Weihenstephan. Im Anschluss praktizierte er bei Hermann Thiele sen. in Nürnberg.

Den eigenen Betrieb, das Landschaftsarchitekturbüro „Heinrich Dietz“, dann „Heinrich und Irmgard Dietz“ und später „Dietz und Partner“ hat er als erster freier Landschaftsarchitekt in Unterfranken quasi aus dem Nichts aufgebaut und die Landschaftsarchitektur in Unterfranken etabliert. Nach Engenthal im Landkreis Bad Kissingen, noch heute Sitz des Büros, verschlug es das junge Ehepaar 1959, weil es sich in die phänomenale Herbstfärbung des Trimburg-Hangs verliebte.

Anfangs mietete Heinrich Dietz dort einen Büroraum und beschäftigte schon bald die ersten Mitarbeiter. Aus dem anfangs belächelten „Bäumlesplaner“ wurde rasch ein Berater von Bürgermeistern und Entscheidungsträgern im ländlichen Raum Unterfrankens. Er vermittelte hier, dass Freiraum mehr ist als ein grüner Deckmantel, dass er richtungsweisend für die Ortsentwicklung ist. Seine gestalterischen Fähigkeiten und fachliche Kompetenz sowie seine Begeisterung für die Anliegen der Natur wiesen ihm den Weg zum Erfolg. Er verlor sich nicht in der engstirnigen Verfolgung von Richtlinien, sondern erfasste Ort, Natur und Freiraum als großes Ganzes.

1968 realisierte er mit einem befreundeten Kirchenarchitekten kostengünstig in damals revolutionärer Glas-Betonbauweise ein Büro mit Wohnhaus im Weiler Engenthal, für den er sich in der Marktgemeinde engagierte und die ihm im Jahr 2008 die Bürgermedaille verlieh. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Irmgard führte er das Büro bis 1994. Irmgard Dietz leitete die Abteilung Naturschutz- und Landschaftsplanung, Heinrich Dietz die Objektplanung in der Freiraumplanung. Ein später Erfolg war unter anderem die Realisierung der Kleinen Landesgartenschau in Arnstein Ende der 1990er Jahre. Er entwickelte die Grundidee alle Ortsteile einzubeziehen, um die Planung politisch durchsetzen zu können.

1994 leiteten Heinrich und Irmgard Dietz sukzessive den Rückzug aus dem operativen Geschäft ein, indem sie ihren Sohn Landschaftsarchitekt Valtin Dietz und Landschaftsarchitekt Martin Beil als Partner aufnahmen. Seit 2020 führt Valtin Dietz das Büro allein.

Mit Beginn der Jahrtausendwende genoss Heinrich Dietz seinen Ruhestand mit zahlreichen Hobbies wie Aquarellierten, Fotografieren, Untersuchungen zur Natur und zu heimischen Schmetterlingen. Wichtig war ihm stets die Dorfgemeinschaft von Engenthal. Heinrich Dietz verstarb am Donnerstag, 23. März. Um ihn trauern nicht nur seine Kinder Valtin, Mechthild und Verena mit Familien, sondern auch der Berufsstand.

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