Grüne Bausteine für die klimasensible Stadt
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Eine Busexkursion der sächsischen Landschaftsarchitekt:innen zeigt eine Vielzahl von beispielhaften Projekten der neuen „Schwammstadt“ und nachhaltiger Grüngestaltung im Stadtgebiet Dresden
Es gibt sie schon, die guten Beispiele und Pilotprojekte für eine grüne Stadtgestaltung, die dem Klimawandel begegnet.
Um diese bekannter zu machen, organisierte der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen Sachsen (bdla) eine Bustour quer durch Dresden und besichtigte mit 35 Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanern, Teilnehmenden aus verschiedenen sächsischen Stadtverwaltungen und Ingenieurbüros am Montag, den 26.6.2023 einen naturnah gestalteten Kindergarten mit einer Vielzahl von Schatteninseln und baumreichen Rückzugsoasen, zwei kürzlich renaturierte Gewässerabschnitte am Zschonergrundbach und dem Gruna-Blasewitzer Landgraben als Biotop für seltene Arten der kleinen Fließgewässer und zukünftig kühlenden Baustein im Stadtgefüge. Vorgestellt wurden auch zwei Schulhöfe in Johannstadt und Cotta mit ersten renaturierten grünen Spielräumen und Treffpunkten. Materialrecycling, eine intensive Beteiligung der Schulgemeinschaft und Mitbauaktionen mit Schülerinnen und Schülern spielen hier eine wichtige Rolle.
Die Entwurfsverfasserinnen und Projektverantwortlichen stellten die Projekte vor und gaben detailliert Auskunft zu den Herausforderungen, Bauweisen, der erforderlichen Überzeugungsarbeit und zeigten alle, wie wichtig Bauherren und Projektträger sind, denen nachhaltige Lösungen und klimabewusste Gestaltungen wichtig sind und die mehr als den bisherigen Mindeststandard umsetzen wollen.
Klimaanpassung braucht die Zusammenarbeit vieler Fachstellen und interdisziplinäres Zusammenwirken, um nachhaltige und klimafreundliche Maßnahmen erfolgreich zu realisieren.
In allen Fällen nahmen die beauftragten Landschaftsarchitekturbüros eine wichtige Koordinationsrolle ein, indem sie z.B. die Dachbegrünung am Neubau der "Pieschener Kinderinsel" eng mit Hochbauamt, Architekten und Haustechnik abstimmten, die Gewässerrenaturierung mit Baumaßnahmen des Straßen- und Tiefbauamt und Umweltamt koordinierten, die Schulen und Stadtteile bei der Beantragung und Beschaffung von Fördermitteln für die Klimaanpassung fachkundigt unterstützten und die Schulhofumgestaltung mit dem Amt für Schulen und vielen Beteiligten abstimmten.
Viele der Teilnehmenden haben schon lange Berufserfahrung und begrüßen, dass jetzt endlich naturnahe, insektenfreundliche Gestaltung und Pflege, ein neuer Umgang mit Regenwasser - nach Schwammstadtprinzipien - mit geringer Versiegelung, Regenwasserspeicherung und -versickerung von der Stadtpolitik, der Stadtverwaltung und insbesondere auch von der Dresdner Stadtentwässerung intensiv in den Blick genommen werden.
"Wie wichtig der nachhaltige Umgang mit Regenwasser für Stadtklima und Gewässer, für Natur und Mensch ist, war uns schon im Studium Ende der 80er-Jahre bekannt - es ist nicht zu glauben, dass dieses Thema in Dresden und vielen anderen Städten erst jetzt so richtig ankommt." merkte eine Teilnehmerin an.
Alle sind sich einig, dass eine Exkursion mit weiteren guten Beispielen zur klimasensiblen Stadt spätestens im nächsten Jahr zum Tag der Architektur erneut angeboten werden sollte. In der Zwischenzeit werden hoffentlich weitere Pilotprojekte auf den Weg gebracht, die Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels und des Artenschwundes erproben – zum Beispiel geht es um die Frage, wie Regenwasser von privaten Dächern nicht nur in den Mischwasserkanal geleitet, sondern auch für öffentliche Grünraume und gefährdete Bäume nutzbar gemacht werden kann, oder wie Schulen mit überhitzten Schlhöfen unterstützt werden können, um mehr entsiegelte, naturnahe und schattenreiche Schullebensräume zu gestalten.
Sigrid Böttcher-Steeb (Freie Landschaftsarchitekt bdla, Dresden)
PM bdla Klimasensilbe Freiräume in der Stadt 26.6.2023
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