Schleswig-Holstein

Die diesjährige Malenter Runde der bdla Landesgruppe Schleswig-Holstein war wieder eine sehr erfolgreiche Veranstaltung. Der Fokus lag dieses Mal auf dem ländlichen Raum.

Foto: Ingrid Max

Im Schatten der Metropolregionen entwickeln sich viele innovative Entwicklungsansätze auch im ländlichen Raum. In ihrer Breitenwirkung auf die Arbeits- und Lebensverhältnisse, die Energiewende und den Klimawandel können sie sich durchaus sehen lassen und sie unterstreichen das Motto der Tagung „Land voraus!“.

Die Malenter Runde aber wäre nicht das bewährte Tagungsformat, wenn der Blick auf andere Fachdisziplinen fehlen würde. Bereits beim ersten Vortrag von Prof. Dünckmann drängte sich insgeheim der Gedanke auf: wunderbar, das ist der Charakter der Malenter Runde, mit Blick deutlich über den Tellerrand hinaus, jenseits des Planungsalltags und ohne Rezepte zu verteilen. Stattdessen Denkanstöße und neue Denkräume, die sich dadurch öffnen.

Für viele im Publikum war es gewiss neu, dass es Kulturgeographen gibt, eine spannende Mixtur zweier Disziplinen. „Das Dorf als Resonanzraum“ oder „das Potential abweichender Meinungen“ waren plakative Stichworte, die auffielen.

Dann wurde der Bogen weiter gespannt über Tobias Ilg aus Freiburg mit dem „Dorf der Zukunft“ und Sabine Rabe, die uns mitnahm auf Ihren sehr behutsamen Erkundungen mit „Neuem aus kleinen Städten und großen Dörfern“ bis hin zu dem Energie geladenen Vortrag am Nachmittag über die Wärmewende in Meldorf. Und vermutlich konnten wir von Glück sprechen, dass der Vortragende nicht von der Polizei abgeholt wurde, wie er es selbst mehrfach überspitzt formulierte.

Das jedenfalls hat uns, etwas ruckartig, wieder auf den sprichwörtlichen Boden der Tatsachen und raus aus unserem Elfenbeinturm befördert. Ein überraschender Kontrast, bei dem so manche im Publikum die Stirn in Falten gelegt haben, zugleich eine kräftige Prise Salz in der Suppe und auch eine Bereicherung.

Herr Dr. Ostrau am Samstagmorgen hatte das Zeug, auch diejenigen auf Tagesform zu bringen, die möglichweise am Vorabend die lokalen Weinvorräte zu intensiv genossen hatten. Seine Präsentation zeigte eindrucksvoll, welche Handlungsmöglichkeiten und Instrumente es im Zusammenhang mit der Vorsorge bei Starkregenereignissen gibt und wo diese mit relativ einfachen Mittel aktiviert werden können.

Der krönende Abschluss war gewiss die Performance von Thilo Metzger-Petersen mit seinen charmanten und begeisternden Geschichten rund um den Käse. Dann war es nur konsequent, dass sich eine großartige Verköstigung mit diversen Geschmacksrichtungen anschloss, damit der Käse den Magen schließt.

Eine rundum gelungene Veranstaltung. Das war vor allem auch bei denen zu spüren, die das erste Mal dabei waren und sich erstaunt zeigten über das, was wir hier „auf die Beine stellen“.

Die Referent:innen haben dankenswerterweise ihre Skripte zur Verfügung gestellt:

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