Am 25. Februar 2019 traf sich der Arbeitskreis Gartendenkmalpflege in Berlin, um sich mit Antje Graumann von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam auszutauschen über die Frage, wie historische Sichtachsen geschützt werden können.
In Potsdam ist das zentrale Areal der Welterbestätte »Schlösser und Parks von Berlin und Potsdam« durch eine Denkmalbereichssatzung geschützt. Im Umfeld dieser Kernzone wurden Pufferzonen eingerichtet, in denen Bauvorhaben einer besonderen denkmalrecht-lichen Prüfung zu unterziehen sind, u.a. im Hinblick auf historische Sichten. Die Stadtverwaltung ist an die Festlegungen der Pufferzonen gebunden, auch im Hinblick auf die Bauleitplanung. Darüber hinaus wurde 2005 eine Leitplanung für die städtebauliche Entwicklung verabschiedet, in der ebenfalls Sichtachsen definiert werden.
Im Ergebnis funktioniert das Instrumentarium zur Wahrung historischer Sichten bzw. denkmalpflegerischer Belange recht gut, wobei festzustellen ist, dass sich die Prioritätensetzung von Politik und Verwaltung in den letzten Jahren verschoben hat hin zu den Anforderungen einer wachsenden Stadt, so die Feststellung von Antje Graumann. Bis 2035 wird ein Bevölkerungszuwachs um rund 40 000 Menschen erwartet.
Auf Initiative des bdla und unter maßgeblicher Mitwirkung mehrerer Mitglieder des Arbeitskreises fand am 4. April 2019 zum zweiten Mal das Seminar zur »Methodik der Gartendenkmalpflege aus planerischer Sicht« in Berlin statt. Veranstalter war die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Weitere Themen waren der Schutz und die Entwicklung historischer Kulturlandschaften und der Leistungskatalog Gartendenkmalpflegerische Zielplanung, der vss. noch in diesem Jahr von der FLL als Gelbdruck veröffentlicht werden soll. Diskutiert wurde, wie die Nachlässe bedeutender Landschaftsarchitekten gesichert werden könnten. Der AK sieht im Wesentlichen die Architektenkammern gefordert, nicht nur die Nachlässe von Architekten, sondern auch von Landschaftsarchitekten zu sichern bzw. zu archivieren. Vorbild ist u. a. das Hamburgische Architekturarchiv.
Quelle: bdla-Verbandszeitschrift "Landschaftsarchitekten" 2/2019
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