Einen Schwerpunkt der Arbeitskreissitzung am 16. Februar 2023 bildete die Evaluation der bestehenden Honorartafeln der HOAI.

Der Honorar-Sachverständige Dieter Pfrommer führte hierzu eine Evaluation der Auskömmlichkeit landschaftsplanerischer (Grund)Leistungen durch. Dieter Pfrommer erläuterte die Ziele und den Ansatz. Im Kern soll es darum gehen, für die sechs zu untersuchenden Leistungsbilder Aussagen über den »Aufwand in Zeit« treffen zu können. Ziel ist, den 2. Teil der HOAI-Novelle, die Anpassung der Tafelwerte, planungspraktisch untersetzt argumentativ zu qualifizieren.

Einmal mehr ging es um die fachlichen Auswirkungen der Beschleunigungsdebatte, resp. um das vermeintliche Deutschland-Tempo. Der Arbeitskreis erörterte die Auswirkungen der sogenannten EU-Notfallverordnung, die am 19. Dezember 2022 im EU-Energieministerrat beschlossen worden war und den Mitgliedstaaten eine deutliche Beschleunigung von Zulassungsverfahren im Bereich der erneuerbaren Energien ermöglichen soll. In der Aussprache wurde über die potentiellen Konsequenzen spekuliert bzw. die Verunsicherung in der Planungspraxis ausgelotet.

Derzeit scheinen für die unterschiedlichen Projekttypen und Verfahrensarten diverse grundlegende Fragen offen zu sein. Einigkeit bestand, dass die Konsequenzen potentiell groß sind und nicht auszuschließen ist, dass die Ansätze auch auf andere Infrastrukturen (Konflikt Autobahnen; Eingriffsregelung) ausgeweitet werden. Der Arbeitskreis hat sich auf diverse Aktivitäten und ein Online-Seminar am 25. Mai 2023 zum Thema verständigt.

Dr. Dieter Günnewig und Kerstin Berg informierten über den Infrastrukturdialog des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Das BMDV hat im Jahr 2022 den Prozess eines Infrastrukturdialogs mit Verbänden über die zukünftige Ausgestaltung der Bundesverkehrswegeplanung und die Schritte in Richtung eines Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplans 2040 gestartet.

Quelle: bdla-Verbandszeitschrift "Landschaftsarchitekten" 2/2023

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