Die Klimakrise ist eine gewaltige Herausforderung für die Wasserwirtschaft und für alle, die Wasser nutzen. Mit der „Nationalen Wasserstrategie“ und des darin enthaltenen Aktionsprogramms legt das Bundesumweltministerium (BMUV) einen Entwurf für einen gemeinsamen Umbau vor, hin zu einer nachhaltigen Wasserwirtschaft.
In der Nationalen Wasserstrategie werden konkrete Maßnahmen benannt, die in den nächsten Jahren schrittweise bis zum Jahr 2030 ergriffen werden sollen. So soll beispielsweise das Wasserhaushaltsgesetz (§55 WHG Abs. 2) im Hinblick auf den Vorrang naturbasierter Lösungen zur naturnahen Niederschlagswasserbewirtschaftung gegenüber der Kanaleinleitung geändert werden (Stichwort Versickerung und Verdunstung). Die Anforderungen und Maßnahmen der Niederschlagswasserbeseitigung auf Verkehrswegen (z.B. Richtlinien RiStWag und RAS-Ew), insbesondere die Versickerung an grünen Seitenstreifen, sollen auf ökologische Aspekte und ihre aktuelle Umsetzung durch die zuständigen Behörden geprüft und das Leitbild der „wassersensiblen Stadt“ weiterentwickelt werden. Hervorzuheben ist eine zukünftige Berücksichtigung der Auswirkungen der Klimakrise und eine klimaangepasste Gestaltung von Wasserinfrastrukturen in bestehenden Regelwerken, Normen, Richtlinien und Vorschriften, z.B. für Regenrückhalteräume, Versickerungsanlagen, baulicher Hochwasserschutz, Talsperren u.a. Eine Reduzierung der Versiegelung, der Schutz, die Wiederherstellung und der Erhalt des naturnahen Wasserhaushalt sind ebenso Bestandteile des Maßnahmenbündels.
Der bdla hat nach einem internen Abstimmungsprozess gemeinsam mit der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) ausführlich Stellung genommen. Der Entwurf der Nationalen Wasserstrategie wird als sehr umfassend, tiefgründig und vielschichtig eingeschätzt. Es wird ausdrücklich begrüßt, dass die Strategie so viele unterschiedliche Themenfelder in Bezug auf unsere Wasserressourcen bündelt und in ein insgesamt schlüssiges Aktionsprogramm überführt. Dieses sollte allerdings in Teilbereichen noch stärker mit Modellprojekten untersetzt werden, um umsetzungsorientierter zu werden. Die inhaltliche Ausrichtung der Strategie wird in vollstem Umfang unterstützt. Im Detail sollten die Handlungsfelder zur Vorsorge urbaner Wasserkrisen und zum Schutz der Meere noch etwas gestärkt und ausgebaut werden.
Download des Entwurfs und pdf Stellungnahmen des bdla Nationale Wasserstrategie (165 KB) sowie weiterführende Informationen hier.
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