Mit Kolleg:innen aus den europäischen Verbänden, Studierenden und praktizierenden Landschaftsarchitekt:innen tauschten sich Steffi Schüppel, Gwendolyn Kusters und Thomas Haas für den Berufsstand wieder auf der Konferenz und Generalversammlung von IFLA Europe, die vom 17.-20. Oktober in Budapest stattfanden, aus.
Budapest •
Konferenz PLAN(e)TSCAPE •
Konferenz PLAN(e)TSCAPE •
Konferenz PLAN(e)TSCAPE •
Pünkösdfürö-Park •
Pünkösdfürö-Park •
Pünkösdfürö-Park •
Varosliget-Park •
Varosliget-Park •
Budapest •
IFLA Europe-Generalversammlung •
IFLA Europe-Generalversammlung •
IFLA Europe-Generalversammlung •
IFLA Europe-Generalversammlung - Workshop •
IFLA Europe-Generalversammlung •
Diesjähriges Motto der zweitägigen Konferenz, die vom ungarischen Landschaftsarchitekturverband HALA organisiert wurde, war „PLAN(e)TSCAPE“ und beleuchtete die Pflanze als Allrounder zur Begegnung des Klimawandels und Biodiversitätskrise sowie als bedeutendes gestalterisches Element. Anhand von Praxisbeispielen aus mehreren europäischen Ländern wurden innovative Ansätze bei der Pflanzenverwendung im städtischen und ländlichen Kontext aufgezeigt. Sandor Bardoczi, Leiter des Grünflächenamts der Stadt Budapest stellte unter anderem die Initiative „Wildflowering Budapest“ vor. Hauptsächlich umfasst diese ein nachhaltiges Grünflächenmanagement zur Erhöhung der Biodiversität v.a. beim zumeist unbeachteten sogenannten Straßenbegleitgrün. Ein weiteres aktuelles Projekt stellt die abschnittsweise Verkehrsberuhigung und multifunktionalen Umnutzung einer Hauptstraße entlang der Donau dar. Durch großflächige Baumpflanzungen und versickerungsfähigen Staudenbeete konnten sowohl die Hitzebelastung verringert als auch zusätzliche Versickerungsflächen, insbesondere bei Hochwasser geschaffen werden.
Als deutsches Beispiel präsentierte Gwendolyn Kusters die Strategie- und Konzeptplanung des Neubaugebiets „Anger“ in Garbsen-Meyenfeld, welche sich durch ein nachhaltiges Flächenmanagement im ländlichen Raum auszeichnet und dabei die blau-grüne Infrastruktur besonders in den Blick nimmt. Des Weiteren gab Attila Vincze, Landschaftsarchitekt Pagony Kft, Einblicke in seine Vision von „beyond diversity“ für ein gelungenes und ansprechendes Design in Verbindung von Ökologie bei der Gestaltung artenreicher Pflanzkonzepte von öffentlichen städtischen Grünflächen.
In den sich anschließenden Diskussionsrunden wurde deutlich, dass die konsequente Weiterentwicklung innovativer städtischer Pflanzengesellschaften und intelligente Pflanzenkombinationen weiterhin notwendig ist, die sich auch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Unterhaltungsaufwand als vielversprechend herausgestellt haben.
Zwei Exkursionen am folgenden Tag mit weiterhin viel Raum für Fachgespräche zum Pünkösdfürö-Park, der ab 2021 unter ökologischen und klimawirksamen Gesichtspunkten als grüner Korridor entlang der Donau neu gestaltet wurde, und dem Varosliget-Park, welcher in seiner Funktion als innerstädtischer Begegnungs- und Erholungsraum 2016 bis 2024 eine Umgestaltung in weiten Bereichen u. a. durch erneuerte wasserdurchlässige Wegebeläge, dem Neubau des ethnografischen Museums mit Dachbegrünung sowie einer Reihe neuer Sport- und Freizeitanlagen erfuhr, rundeten die Konferenz ab.
Auf der sich anschließenden IFLA Europe-Generalversammlung am 19./20. Oktober wurden neben den Regularien wie Bestätigung des Wirtschaftsplans 2025, Aussprache zu den Jahresberichten des Vorstands und den Kuratoriums- und Vorstandswahlen, eine Reihe von Workshops zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten durchgeführt. Durch dieses interaktive Format soll der europaweite Austausch der Delegierten über die Generalversammlung hinaus, weiter angeregt werden. In den Workshops wurden unter anderem wichtige berufspolitische Handlungsfelder wie z. B. das Neue Europäische Bauhaus, der Grüne Deal oder die Einführung eines allgemeinen Ausbildungsrahmen für Landschaftsarchitektur (CTF) auf EU-Ebene identifiziert, eine Toolbox mit Informationen für Berufsverbände in Ländern ohne staatliche Reglementierung entwickelt sowie konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für junge Landschaftsarchitekt:innen formuliert. Die Ergebnisse sollen nun in konkrete berufspolitische Aktionen gegenüber den europäischen Institutionen und nationalen Regierungen umgesetzt werden und fortlaufend zu den Generalversammlungen zur Aussprache gestellt werden. Bruno Marquez, IFLA World-Präsident nahm als Gast teil. Abschließend wurde einstimmig die Resolution „PLAN(e)TSCAPE“, welche eine nachdrückliche Biodiversitätswende und naturbasierte Lösungen zur Begegnung des Klimawandels fordert, angenommen. Die nächste IFLA Europe-Konferenz und Generalversammlung wird vom 18.-20. Oktober 2025 in Brüssel stattfinden. Die Konferenzen stehen generell allen Interessierten offen.
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