Zu einem gemeinsamen Austausch über Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung trafen sich am 22. November 2024 die Spitzen des bdla zu einer Klausurtagung in Ettersburg.
Gemeinsam mit vier Referierenden wurden Potenziale und Herausforderungen dieser Technologie intensiv diskutiert. In anschließenden Workshops konnten konkrete Handlungsbedarfe für Planungsbüros, Hochschulen und den Verband formuliert werden. Unzweifelhaft steht die Landschaftsarchitektur durch den Einsatz von KI vor einem bedeutenden Wandel, der die Arbeitsweisen in der Branche nachhaltig beeinflussen wird. In einer Reihe von Initiativen wird sich der bdla dieser Aufgabe aktiv stellen.
bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen betonte in seinen Ausführungen die Möglichkeiten bildgestützter KI-Anwendungen sowie die praktische Integration dieser Tools in den Arbeitsalltag von Planungsbüros. Er sprach dabei von einem „Partner am Tisch“ oder „Entwerfer-Yoga“, mit dem sich ein Portfolio von Ideen kreieren lässt. Lenzen wies weiter darauf hin, dass die KI auch bei der Weiterentwicklung nachhaltiger Konzepte eine wichtiges Hilfsmittel sein kann und warf die Frage auf, proaktiv Bedürfnisse zu formulieren, welche Tools speziell für Landschaftsarchitekt:innen notwendig sind.
Menti und Graphic Recording auf der KI-Klausur Ettersburg • bdla
Stephan Lenzen • bdla
Agenda • bdla
Workshop • bdla
Workshop • bdla
Workshop • bdla
Schloss Ettersburg • bdla
Des Weiteren stellte Jessica Gabler von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe das Projekt BeesUP! vor, das KI zur Förderung der Biodiversität einsetzt. Hier werden Pflanzeneigenschaften mit den spezifischen Artenanforderungen von Wildbienen verknüpft, um gezielt innovative Pflanzengesellschaften zu generieren. Matthias Funk, Leiter der bdla-Arbeitsgruppe BIM stellte in seinem Vortrag „Digitalisierung und KI In der Landschaftsarchitektur“ heraus, dass ein generelles Verständnis für neuronale Netzwerke wie beispielsweise Chatbots, Bilderkennung oder GPT-Modelle in der Breite geschaffen werden müsse.
Die Integration der KI in Studium und Lehre stand im Zentrum des letzten Einzelvortrags von Prof. Christian Graf von der Ostschweizer Hochschule Rapperswil. Absolvent:innen, die bereits KI-Know-how mitbringen, könnten den Büros weitreichende Impulse geben. Er stellte jedoch gleichzeitig klar, dass fundiertes und breit aufgestelltes Fachwissen von Landschaftsarchitekt:innen weiterhin essenziell bleiben, aber durch die KI um neue Ansätze ergänzt werden.
Angeregt wurde unter anderem eine bundesweite Veranstaltung, eine Umfrage zur Art und Nutzung digitaler Tools sowie die Ermöglichung von Synergieeffekten beim fachlichen Austausch von Planungsbüros untereinander, beispielsweise durch Chatbots. Abschließend betonten die Teilnehmenden, dass neben Risiken wie Datenschutz und Urheberrecht auch die Chancen und Potenziale im Vordergrund stehen müssen. KI kann zur Optimierung von Prozessen, zur Entwicklung nachhaltiger und multicodierter Konzepte und zur Förderung der Kreativität beitragen – wenn sie gezielt und fundiert eingesetzt wird.
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