Die Veranstaltung am 14. und 15. März in Berlin widmete sich dem Stand der Diskussion zu GDI in der Landschaftsarchitektur und steht für den bdla als Auftakt zum WIA Festival 2025.

Die Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit, Diversität und Inklusion (GDI) sind nicht neu, haben aber in den letzten Jahren spürbar an Bedeutung und Dringlichkeit gewonnen. Insbesondere von der jüngeren Generation werden innovative Arbeitsformen und eine veränderte Kultur gefordert – in Planungsbüros, Beteiligungsprozessen und auf der Baustelle. Begriffe wie Gender-Pay-Gap, Work-Life-Balance, Partizipation und flache Hierarchien prägen die aktuellen Debatten. Die zentrale Botschaft: Wer das Potenzial von GDI für Büro und Berufspraxis nutzt, schafft einen Mehrwert für alle.
Zur Begrüßung sprachen bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen und die Präsidiumsbeisitzerin Prof. Dr. Antje Backhaus und stellten die AG Gendergerechter bdla vor, die die Veranstaltung konzipiert haben: Anna Neumann, Holger Paschburg, Petra Schoelkopf, Nora Solbach, Hendrikje Unteutsch, Barbara Willecke und seitens der Bundesgeschäftsstelle Jörn Hagenloch und Lisa Lau. Seit vier Jahren arbeitet der Verband aktiv an einer gendergerechten, diversen und inklusiven Struktur – ein erster sichtbarer Schritt war die geschlechtergerechte Anpassung des Verbandsnamens im Jahr 2023. Die AG entwickelt darüber hinaus ein Handlungskonzept, um Chancengleichheit und Vielfalt im Verband sowie im Berufsfeld der Landschaftsarchitektur zu stärken.
Status quo, Herausforderungen und Potenziale
Im ersten Teil der Veranstaltung wurde der aktuelle Stand von GDI im Verband und in der Landschaftsarchitektur beleuchtet. Eine Mentimeter-Umfrage unter den Teilnehmer:innen diente als Stimmungsbild.
In ihrem Vortrag gab Anne Keßler (BMWSB) eine Einführung in das Thema gendergerechte Stadtentwicklung und Freiraumplanung. Dipl.-Soz. Nicole Reiß (Reiß & Hommerich) präsentierte Erkenntnisse aus den bundesweiten Strukturbefragungen der Architektenkammern der Jahre 2021 und 2024. Sie thematisierte u. a. den Gender-Pay-Gap, Frauen in Führungspositionen und die Situation von Büroinhaberinnen. Anschließend stellte Dr. Joachim Wrase (Gaßner, Groth, Siederer & Coll.) die rechtlichen Grundlagen von GDI vor – von internationalen Abkommen bis hin zu nationalem Verfassungsrecht.
GDI im Arbeitsalltag
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierte ein Expert:innenpanel unter Moderation von Annette Stelter (Certified Master Coach, Dipl.-Ing. Architektur) die Umsetzung von GDI im Arbeitsalltag. Prof. Dr. Antje Backhaus (gruppe F Freiraum für alle, Berlin u. Leibniz Universität Hannover) beleuchtete insbesondere die Bedeutung von Inklusion im universitären Kontext sowie Stress und mentale Gesundheit von Studierenden. Catharina Meier und Mallyn Şahiner (Black Creative Builders) stellten ihr Netzwerk vor, das sich für die Sichtbarkeit Schwarzer Fachleute im Bauwesen einsetzt, und diskutierten Wege zur Überwindung struktureller Barrieren. Dr. Sandra Schuster (TUM.wood Gruppe, TU München) präsentierte die Chancen flexibler Arbeitszeitmodelle für Angestellte und Büroinhaber:innen und plädierte für die Anerkennung von Teilzeitarbeit als Karrieremodell. Olympia Tomczyk (Atelier Loidl, Universität Kassel) berichtete aus ihrer Praxisarbeit und den Erwartungen der kommenden Generation an die Arbeitswelt.

GDI in der Planung
Der dritte Teil der Veranstaltung widmete sich gendergerechter, diverser und inklusiver Planung. Dr. Christiane Droste (UP19 Stadtforschung + Beratung) stellte die neu veröffentlichten Leitlinien für eine faire, inklusive und sorgende Stadt des BMWSB vor und veranschaulichte sie anhand freiraumplanerischer Beispiele. Anschließend leitete die AG Gendergerechter bdla einen interaktiven Workshop, in dem die Teilnehmer:innen ihre Perspektive auf Freiraumplanung mittels eines Rollenspiels erweiterten.

Exkursion: GDI in der Praxis erleben
Am zweiten Veranstaltungstag führte eine Exkursion zu zwei beispielhaften Freiräumen in Berlin: dem Maxplatz in Berlin-Wedding und dem Letteplatz in Berlin-Reinickendorf. Barbara Willecke (planung.freiraum) gab gemeinsam mit Jan Siewert (Bezirksamt Berlin-Mitte) und Rüdiger Zech (ehemaliger Leiter des Straßen- und Grünflächenamts Reinickendorf) spannende Einblicke in die Beteiligungsverfahren und die Planung der beiden Flächen.
Ein herzlicher Dank geht an alle Referent:innen und Teilnehmenden für den inspirierenden Austausch!
Die Veranstaltung ist ein Beitrag des bdla zum WIA Women in Architecture 2025 Festival.
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