Das Bauhaus feiert sein 100jähriges Bestehen. Welche Beiträge hat die Landschaftsarchitektur zur Moderne des frühen 20. Jahrhunderts geleistet?
Eine Gartenkunst-Klasse gab es am Bauhaus nicht, auch keinen Freiraumgestaltungs-Lehrer. Die Architekten und Künstler blieben unter sich und propagierten die Ganzheitlichkeit im Entwurf und die bewusste Verbindung von Innen und Außen in der Architektur. Gropius stellte die Meisterhäuser in Dessau auf Rasenflächen und zwischen vorhandene Kiefern.
Die Antwort auf die Frage fällt daher nicht leicht. Dr. Peter Fibich schreibt dazu in der Ausgabe 1/2019 von „Landschaftsarchitekten“: „Die Gartenkunst ist eine langsame, nicht selten konservative Gattung der gestaltenden Berufe gewesen, die dem Neuen, zumal in Gestalt kubischer Bauten, nicht immer zugetan war. Eine Rolle spielte dabei auch, dass führende Architekten des Neuen Bauens ihre Häuser gern von ‚wilder‘, ungestalteter Natur umspült sahen, für die es scheinbar keiner Gartenarchitektur bedurfte."
Meisterhaussiedlung in Dessau mit dem Garten der Eheleute Kandinsky, Landhaus Lemke in Berlin, die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau, die Gärten des Georg Pniower als „nutzbare Wohngärten“ – eine beispielhafte Auseinandersetzung mit der Gartenkunst jener Zeit liefern die nachfolgenden Beiträge von Dr.-Ing. Sylvia Butenschön und Prof. Heinz Hallmann, der konstatiert: Die „Landschaftsarchitektur der Moderne (…) erschien zeitlich gedehnter, in einem engeren Kontext mit der eigenen Geschichte, die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse als inhaltliche Anforderungen stärker berücksichtigend, in einem objektübergreifenden räumlichen Kontext und nicht zuletzt in einer erweiterten Auffassung zu gestaltender Natur mittels einer größeren Pflanzen-Vielfalt.“
- Beitrag "bauhaus und Gartenkunst" von Heinz W. Hallmann
- Beitrag "100 Jahre Bauhaus - was ist unsere Moderne?" von Sylvia Butenschön
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